Jeder kennt es: manchmal ist etwas so lustig, dass einem beim Lachen die Tränen kommen. Ein schöner Zustand der Freude, doch warum ist das so?

Sind Tränen nicht eigentlich ein Zeichen von Trauer?

Eigentlich ja! Der Begriff Freudentränen ist ein Paradox, das erst seit relativ kurzer Zeit erforscht wird, unter anderem an der Yale University. Die sogenannten „dimorphous expressions“ beschreiben zweigestaltige Gefühle, die sich auf den ersten Blick gegenseitig ausschließen.

Was kam bei der Forschung nach zweigestaltigen Gefühlen heraus?

Kommt es zu Freudentränen, ist der Mensch emotional überwältigt. Der Körper reagiert darauf mit heftigen Reaktionen. Und die Forschung zeigt: Reagieren Menschen derart emotional, bekommen sie nach dem Gefühlsausbruch ihre Emotionen besser in den Griff und können klarer denken.

Sind Freudentränen und Tränen beim Lachen nicht etwas anderes?

Nein. In beiden Fällen sind die Menschen von ihren Gefühlen stark überwältigt, und der Körper reagiert darauf mit Tränen. Ob das nun die Geburt eines Kindes, ein besonders großartiges Geschenk oder ein sehr, sehr lustiges Ereignis ist, spielt keine Rolle.

Was geht bei Freudentränen im Körper vor?

Obwohl Lachen und Weinen eigentlich zwei sehr gegensätzliche Gefühle ausdrücken, reagiert der Körper in beiden Fällen gleich. Er spult dabei das immer gleiche Programm ab: Der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird tiefer, die Pupillen werden größer und zu guter Letzt wird ein Impuls an das Hirn geschickt, die Tränenkanäle zu öffnen. Der Trigger ist eine erlebte Emotion, das kann riesige Freude oder tiefe Trauer sein. Es kann aber auch das Staubkorn sein, das ins Auge fliegt und die gleichen Prozesse im Körper auslöst.

Warum geht der Körper so vor?

Warum genau Tränen fließen, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Forscher gehen davon aus, dass Tränen eine Art Ventil unserer Gefühle sind, damit wir dem Gegenüber unsere Gefühle auch ohne Verständigungssysteme wie eine gemeinsame Sprache signalisieren können.

Die schützenden Tränen reagieren auf Eindringlinge und Reizstoffe, die auf das Auge treffen. Durch vermehrten Tränenfluss spülen sie das Auge aus.
Und dann gibt es noch die emotionalen Tränen, die, wie wir oben gelernt haben, immer dann fließen, wenn Menschen große Emotionen erleben.

Tränen, Freudentränen, Lachtränen – gibt es nicht einen besseren Namen dafür?

Ein schöner Begriff für dieses Phänomen sind Emotionstränen. Denn die Tränen, die wir in verschiedensten Situationen vergießen, rühren einzig und allein aus großen Emotionen – und sind daher ein wirklich passender Begriff.

Fazit: Wenn jemand Tränen lacht, dann bedeutet es, dass diese Person vor Freude überwältigt ist. Sie freut sich so sehr, dass im Körper gegensätzliche Emotionen ausgelöst und die Tränendrüsen durch einen Impuls geöffnet werden. Ein Paradox, das immer wieder schön zu sehen ist! ??

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